Unfälle bei Touren / Verhalten am Unfallort

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  • Passiert ein Unfall in der Gruppe ist das schlimm genug, umso wichtiger sind ein überlegtes Handeln, so das flott geholfen wird!


    1) Ein - zwei Ortskundige setzen den Notruf ab:
    Wieviele Verletzte
    Wo
    evt. auch Beschreibung der Verletzung
    anschliessend sorgen diese auch für die Einweisung des RTW und der Polizei


    2) Ein - zwei Ersthelfer für den/ die Verletzten:
    Beistand , trösten und reden mit dem Verletzten ist das wichtigste!! Für bequeme/ schmerzfreie Lage sorgen. Erst dann evt. über die Erstversorgung bei offenen Wunden nachdenken.
    Immer gut, wenn diesen Ersthelfern 1-2 weitere Personen Hilfestellung bieten, wie Verbandskasten, was zu trinken etc. anreichen können. So kann der Ersthelfer grundsätzlich beim Verletzten bleiben. Nicht das alle 2 Minuten ne andere Person da ist!


    Sollten Angehörige (Ehepartner / Lebensgefährte / Kinder) dabei sein, sich auch um diese kümmern (Schock) !!


    3) Falls nicht schon geschehen, absichern des Unfallortes, und zwar grossräumig, so das auch Schaulustige fern bleiben!


    4) Der Rest der Tourmitglieder hält sich dezent im Hintergrund, und sorgt mit für die grossräumige Absperrung, möglichst ohne gefährliche Eingriffe in den übrigen Verkehr!! Der sicherste Verkehr, ist allerdings der stehende Verkehr!!! Evt. dabei an die Rettungsgasse denken.


    5) Bei Anweisungen der Ersthelfer/ Erfahrenen vor Ort, nicht das Diskutieren anfangen, warum z.B. ausgerechnet derjenige den RTW einweisen soll. Einfach tun!


    6) Nach dem Räumen des Unfallortes , gemeinsam einen nahegelegen Ort/ Kaffeebude o.ä. aufsuchen, damit Alle das Geschehen soweit verarbeiten können, so das eine sichere Heimfahrt möglich ist! Oft setzt der Schock bei indirekt Beteiligten erst deutlich später ein! Es ist keine Schande, wenn jemand danach, nicht direkt weiterfahren kann o. möchte!



    Ansonsten wünsche ich Euch allzeit unfallfreie Fahrt!!


    Gruß Frank

  • Einige werden jetzt vielleicht sagen, das ist ja überflüssig, das alles zu erwähnen. NEIN, ist es nicht, genau so wie von Schwabbel beschrieben sollte es sein. Die Wirklichkeit sieht oft genug anders aus.


    Wie es sein MUSS und sein KANN habe ich selber erlebt und deshalb finde ich es sehr erwähnenswert :thumb:

    Gruß Kiri


    Haltet das Bergische sauber und frei von Unrat und anderem Gesindel :thumb:

  • Für bequeme/ schmerzfreie Lage sorgen. Erst dann evt. über die Erstversorgung bei offenen Wunden nachdenken.


    .............was zu trinken etc. anreichen können.


    Sollten Angehörige (Ehepartner / Lebensgefährte / Kinder) dabei sein, sich auch um diese kümmern (Schock) !!


    Dazu möchte ich aus Sicht des Rettungsdienstes und der Notfallseelsorge anmerken!


    Die bequeme und Schmerzfreie Lagerung sollte nur dann erfolgen, wenn man sicher ist das keine Verletzungen der Wirbelsäule vorliegt, wenn dieses nicht ausgeschlossen werden kann, dann bleibt der Verletzte so liegen wie er vorgefunden wurde, damit man nicht noch zusätzliche Verletzungen durch eine Umlagerung entsteht !!!


    Dazu noch zwei Dinge ergänzend:
    Eine stabile Seitenlage ist natürlich genauso zu behandeln! Sie ist nicht erforderlich wenn man eine permanente Beobachtung gewähleisten kann oder der Verunfallte ansprechbar ist.


    Das Thema Helm Abnahme ist immer wieder Änderungen ausgesetzt, im Moment ist die Lage so, ist der Verunfallte Ansprechbar und bei Bewußtsein, wird der Heln nicht abgenommen. Anders bei Bewußtlosen oder nicht ansprechbaren Verletzten, dabei wird der Helm am besten mit dem Zweihelfer Prinzip vorsichtig mit so wenig wie Möglichen Bewegungen abgenommen. Bei Helmen die klappbar sind oder Jethelmen bleibt der Helm auf.
    Warum dieses so ist, ist ganz einfach, bei Stürzen ist oft der Kopf mit einem Aufschlag verbunden, da keiner von uns den Röntgen Blick hat, kann man eine Verletzung der Wirbelsäule nicht ausschließen.
    Im schlimmsten Fall keine ein gebrochener Wirbel das Rückenmark verletzen, was zu einer Lähmuing oder gar zum Tot fürhren kann.


    Getränke sollten dem Verletzten nich gegeben werden und das aus folgendem Grund. Evtl. kann mit Erbrechen reagiert werden, was das Risiko einer Aspiration steigert. Also wenn das Erbrochene eingeatmet wird, dieses kann zu einer schweren Lungenentzündung führen.
    Desweiteren kann eine evtl. geplante Operation nicht durchgeführt werden, weil das o.g. Risiko besteht.
    Also wenn möglich keine Getränke an den Verletzten, und wenn dann nur ganz wenig und in kleinen Schlücken. Bitte auch dann den Rettungsdienst, darauf hinweisen, damit dieses dann an den behandelden Arzt weiter geleitet wird.


    Zur Betreuung der beteildigten Personen gehören auch die Personen die den Unfall beobachtet haben. Diese reagieren nicht selten mit einem Schock. Also wenn genügend Personen vorhanden sind, dann achtet auf ein ander.


    Wenn Interesse besteht, können wir einen speziellen EH Kurs zu diesem Thema anbieten. Meine Frau ist Ausbilderin für Erste Hilfe. Also wenn diesbezüglich Interesse besteht, einfach mal melden dann können wir sowas planen.


    LG Frank

    Fahr nicht schneller als dein Schutzengel fliegen kann !

  • Hallo Frank


    Auf die Feinheiten vor Ort, bei Ersthelfer, wollte ich weniger eingehen, das ist Situationsabhängig!


    Bevor mir ein Verletzter vor lauter Schmerzen kollabiert, sorge ich für ne schmerzfreie Lage. Ebenso mit dem Helm, wünscht der Verletzte das abnehmen dessen, und es ist nichts erkennbar , er bewegt Hals und Kopf ohne Schmerzen, dann kommt der Helm runter.


    Sowas hängt aber immer extrem von den Situationen ab, und muss vom Ersthelfen entschieden werden.


    Wichtiger ist, das überhaupt geholfen wird, und das kann bei Gruppen, durch Arbeitsteilung, ohne unnötige Diskussionen, hervorragend klappen.
    Gruß Frank

  • Eine Bitte an die beiden Frank :D !
    Könnt ihr nicht zusammen dieses wichtige Thema so umschreiben, daß die wichtigsten Dinge zusammengefasst und mit möglichst knappen Worten beschrieben werden?
    Mit dem editierten Text den 1. Beitrag überschreiben, damit er an erster Stelle erscheint und das Ganze ab und zu zu pushen, um uns andere User öfters daran zu erinnern, wie wichtig das Ganze ist.


    Gruß Hank

  • Hallo,


    erstmal Danke für die Beiträge, egal wie geholfen wird, es ist allemal besser als nichts zu tun !
    Gut das mal jemand ein solches Thema aufgegriffen hat, und so ins Bewusstsein rückt, das auch mal was passieren kann !


    Ich würde übrigens eher so handeln wie (Budo) Frank, besitze auch eine entsprechende Ausbildung...
    Aber natürlich kommt es auch auf die Art und schwere des Unfalls an.


    Generell gilt aber : Helm bleibt aufgesetzt, solange die Vitalfunktionen intakt sind... Helmabnahme soll eigentlich erst erfolgen sofern es lebensbedrohlich ist/wird, um z.B. eine Atemspende geben zu können, ggfs. auch um Mund- und Rachenraum Freiräumen zu können.
    Kopfverletzungen sind vom Laien nunmal fast unmöglich richtig einzuschätzen.


    Wenn ich aber mal die Abfolge richtig stellen darf :
    1. Unfallstelle absichern
    2. Überblick über Gesamtlage verschaffen (Anzahl Verletzte etc.)
    2. Erste Hilfe leisten (ggfs. nach Priorität)
    3. Notruf absetzen (möglichst nach dem 5 "W" Schema)
    - Was ist passiert
    - Wo ist es passiert
    - Wer meldet
    - Wieviele Verletzte (welche Verletzungen)
    - Warten auf Rückfragen
    4. Verletzte versorgen und betreuen bis zum eintreffen der Rettungskräfte
    5. Regelmäßige Nachkontrolle des Zustandes des/der Verletzten


    ... was man natürlich je nach Anzahl der Helfer "steuern" kann. Sofern man als EH alleine ist, empfiehlt sich ausdrücklich o.g. Abfolge... Eigenschutz und Schutz der verletzten Person geht vor, deshalb das wichtigste zuerst, Sichern der Unfallsstelle !

    Wer später bremst ... ist länger schnell. Fährst Du quer ... siehst Du mehr. Wer bremst ... verliert.
    Hecktrieblerfahrer 4ever
    :D

  • Bevor mir ein Verletzter vor lauter Schmerzen kollabiert, sorge ich für ne schmerzfreie Lage.


    Wollte hier halt nur den Hinweis geben, dass es Ersthelfer gibt, die auf jeden Fall die stabiele Seitenlage durchführen wollen(weil sie dieses evtl. so gelernt haben). Wenn der Verunfallte ansprechbar ist, wird man ihn eh dazu befragen und evtl. umlagern. Bei nichterkennen von Verletzungen kann man halt das ganze verschlimmern.


    Das mit dem Helm sollte auch nur ein Hinweis sein, denn hier hat sich im Laufe der letzten 15 Jahre einiges getan. Also es gibt die Lehrmethode das der Helm immer runter soll und halt auch die das er immer drauf bleiben soll. Wichtig wäre es halt nur das man diesen abnimmt wenn ervorderlich und dann halt auch unter dem Gesichtspunkt das man nicht alles noch schlimmer macht.


    Die Idee dieses halt mal zusammen zu schreiben ist sicherlich nicht verkehrt. Wie gesagt mein Angebot steht auch für Interessenten mal einen Erste Hilfe Kurs ins Leben zu rufen unter dem Schwerpunkt Quad / Motorrad Fahrer.


    LG Frank

    Fahr nicht schneller als dein Schutzengel fliegen kann !

  • Hallo Frank


    Deswegen schrieb ich "schmerzfreie Lage" ....... es muss nicht die stabile Seitenlage sein, es muss beim Ersthelfer auch nicht nach Lehrbuch sein, da gibt es eh zu viele verschiedene Meinungen. ;)


    Aber es muss geholfen werden!
    Gruß Frank

  • Hallo zusammen!
    Klar, kann man einige Verletzungen durch falsche Bewegungen verschlimmern oder die Situaton verschlechtern, da wir nur ahnen können, was der Verunfallte an Verletzungen hat. Aber würdet Ihr auf eine Herzdruckmassage verzichten, nur weil derjenige gebrochene Rippen haben könnte , die im schlimmsten Falle die Lunge oder das Herz durchboren könnte? Wir hoffen Alle, nie in die Situation eines Unfalls zu kommen, aber es ist auch teilweise eine Bauch - und Situationsentscheidung, sonst wären wir alle Ärzte oder sonst der gleichen. Erste - Hilfe Kurse sind gut und schön, aber Unfälle passieren draußen und manchmal ist der Unfallort schwer zu erreichen und total uneben. Ich kenne kein EK der an der Leitplanken und an Böschungen stattfindet. Wir fahren nunmal Nebenstrecken und kleine Strassen .
    Liebe Grüße, Dani

    :D Ich bin nur dafür verantwortlich, was ich schreibe - nicht :D
    :D was Du verstehst ! :D

  • Was haltet ihr von der Idee, einmal im Jahr einen Sonntag zu opfern und einen kleinen Erstehilfe-Kurs zu veranstalten, zur Auffrischung? ;)
    Finde das recht Wichtig das man für solch eine Situation gewappnet ist!
    Man könnte das ja sogar im Gelände machen (vieleicht vorher mit der Rennleitung absprechen) und so verschiedene Situationen simulieren. ?(:whistling:

  • Ich werde eh alle 2 Jahre dahingehend geschult, würde mich aber trotzdem freuen, wen sich da jemand drum kümmert.


    Mit Bodowelt hätten wir ja schon einen fachkundigen Refrendar ;)
    Gruß Frank

  • Hilfe Kurse sind gut und schön, aber Unfälle passieren draußen und manchmal ist der Unfallort schwer zu erreichen und total uneben. Ich kenne kein EK der an der Leitplanken und an Böschungen stattfindet.


    Das war ja das was ich damit sagen wollte. Es ist durchaus Möglich sowas draussen zu machen, man kann natürlich auch drinnen Unterichten und dann den Schwerpunkt auf Unfälle mit Quad und Krad zu legen.


    Wie gesagt wir sind für sowas immer offen, bei Interesse kann man sowas durch führen.


    Denkbar wäre z.b. auch das wenn Ihr wieder ein Fahrsicherheits Training macht, dass dann ein Teil der gerade Pause hat sich einem EH Training unterzieht.
    Auf Wunsch (und natürlich dann auch mit Kosten) kann auch einen gültige EH Bescheinigung ausgestellt werden, die dann genauso wie jedes Training von der BG oder und dem Arbeitgeber anerkannt wird.


    Also wie gesagt alles möglich.


    LG Frank

    Fahr nicht schneller als dein Schutzengel fliegen kann !

  • Hallöchen!
    Draussen zu üben wäre klasse! Aber nicht nur Theorie, sondern mit einer Gruppe eine Tour fahren, anhalten und einen Unfallort zu simulieren und in unbekannter Umgebung versuchen Hilfe zu holen(evtl.Zeit stoppen) und alles andere zum absichern der Unfallstelle. Wäre auf jeden Fall dabei! :thumb:
    Liebe Grüße, Dani

    :D Ich bin nur dafür verantwortlich, was ich schreibe - nicht :D
    :D was Du verstehst ! :D

  • Hallo mein Schatz! 8o


    Also Unfall simulieren......... Hilfe herbeiholen , wo keine benötigt wird........... ne, das muss nicht sein :whistling:


    Aber draussen üben ist schon ok.
    Gruß Frank

  • Hallo zusammen


    Ich kann nur sagen das ich es eine super Sache finde so ein Wichtiges


    Thema hier mal einzustellen



    Es ist sehr wichtig zu wiesen wie man sich in so einer Lage verhalten soll


    und ich denke nicht das ich der einzige bin der sein Erste Hilfe Kurs vor
    langer langer Zeit hatte


    Ich bin auf jeden fall zu 100 % bei Übungen dabei

  • Hi ,
    super Sache mit dem Thema , klasse Arbeit !! :)


    Ich bezweifel allerdings das die meisten in der Situation richtig handeln . Panik/Schock sollte man nicht unterschätzen . Wenn man mal nen offenen Bruch gesehn hat liegst kotzen näher als das helfen . Trotzdem gut das Thema mal anzuarbeiten und Tipps zu geben .


    Meine Meinung :
    Wenn man nicht helfen kann oder sich nicht in der Lage fühlt zu helfen , Notarzt rufen und dann bei dem Verletzten (evtl. von der Wunde abgewandt) hinsetzen und mit ihm reden . Hat mir damals sehr geholfen das ich nicht allein da lag und sich jemand verbal um mich kümmerte . Leider konnte ich der jungen Dame nie danke sagen , wirklich schade..


    Gruss
    Ww

    * * *
    ....::: You have had the honor of meeting :::....

  • Je nach Verletzung braucht man als Ersthelfer schon etwas Abgebrütheit, da gebe ich Dir recht, aber helfen kann jeder! Die Scheu ablegen, und auch der Schock den der Ersthelfer oft bekommt, hilft beim helfen, den Er denkt weniger drüber nach und tut oft intuitiv das Richtige.
    Meiner Meinung nach, ist Reden mit dem Verletzten fast wichtiger, als die Erstversorgung der Wunden. Die Profis sind in unserem Lande in der Regel doch so zügig vor Ort, daß die Wunden oft weniger wichtig sind. Aber Reden mit dem Verletzten, soweit ansprechbar hilft immer, und das kann wirklich jeder.
    Daher finde ich deinen Satz aus Sicht eines Verletzten für dieses Thema besonders wichtig:

    Zitat

    Hat mir damals sehr geholfen das ich nicht allein da lag und sich jemand verbal um mich kümmerte .


    Gruß Frank