Gewindereparatur- kleine Anleitung

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  • Hier am Beispiel eines LTZ Öltanks
    Serienmässig ein sehr empfindliches M8 Gewinde im recht weichen Aluminium-Öltank. Ist bei fast jeder 2ten LTZ beschädigt. Hier auch deutlich zu erkennen, daß das org. Gewinde nur zu erahnen ist.


    Aufbohren auf 8,5mm. An den Bohrer gehört viel Fett, so daß die Späne dran hängen bleiben.


    Auch an den Gewindebohrer gehört viel Fett.


    Schaut dann nach dem Schneiden so aus.


    Solch eine Federstahlwendel wird nun mit dem beiliegenden Werkzeug und etwas hochfestem Loctite in das Gewinde hereingedreht.


    Hier ist die Stahlwendel deutlich zu erkennen. Bitte bündig beidrehen, sonst gibt es Probleme mit der Dichtung.


    Solche Reparatursätze gibt in vielen Grössen von zig verschiedenen Herstellern.


    Originale Schraube kann nun weiterverwendet werden. Das Gewinde selbst ist wesentlich höher belastbarer, als das originale Gewinde im Aluminium.


    Gruß Frank

    2 Mal editiert, zuletzt von schwaabbel ()

  • Saubere Anleitung mit super Fotos.................hoffe ja mal das solch Beiträge irgendwie oben in einer Spallte angepinnt werden, den eine ewige Suche nach Beiträgen ist doch manchmal ganz schön lästig ;)



    Gruß Toni :handshake:

  • Suuuper.... :thumbup:
    Ich schliesse mich meinen Vorrednern mal an!
    Super erklärt mit Super Pics!
    Das begreift selbst ein Laie, der noch nie etwas damit zu tun hatte. :thumb: :thumb: :thumb:

  • Ja, habe ich kontrolliert ;)


    Noch ein Tip in dem Zusammenhang:
    Den Bohrer (leider kein Bild davon gemacht) war ebenfalls voll Fett, dazu sollte der scharf sein , und sehr langsam drehen, damit innerhalb des Tank kein Fett und Späne weg geschleudert werden. Ausserhalb des Tank hat das langsam drehen lassen den Vorteil, daß man nach der Arbeit keine Sommersprossen hat :D


    Gruß Frank

  • Danke Frank.. :thumb: Kommt genau zur richtigen Zeit, ich habe bei mir an der Halterung der Nerfbars, auch nen M 10x1,25 Kandidaten, der ein neues Gewinde braucht.... ;)

  • Und das kleine Stück was zum Schluss von "Stahlwendel" abgebrochen werden muss wie hast den rausbekommen?


    Gar nicht, da in der fremden Werkstatt keine so schmale Spitzzange zur Hand war.
    Das muss auch nicht zwingends entfernt werden, weil die Schraube nicht so lang ist ;)


    Gruß Frank

  • schön geschrieben.....
    wichtig ist das der winkel eingehalten wird... also nicht schief bohren. kenne da jemanden der hatte danach noch eine kleine undichtigkeit. am besten das teil mit dem defekten gewinde ausbauen...

    grüße


    andré
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    Jede Wahrheit durchläuft drei Stufen:
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  • Ich habs gesehen.



    Der Fank Raucht ,Fotografiert und repariert bei solchen dingen ,und das alles auf gleichzeitig :thumbup::smilie-6:


    Gruß
    Mario

    Wenn du denkst Du hast alles im griff dann Fahr mal schneller :Smiley_(314):
    Achtung es könnte auch Ironi enthalten sein ! :whistling:

  • Es gibt da noch ne andere Möglichkeit, die ich persönlich angenehmer finde, da man sich das Gewindebohren sparen kann...gerade bei sehr harten Stählen ist das Gewindeschneiden ja immer sehr aufregend :)
    Es gibt Gewinde-"Hülsen" mit Beispielsweise M6. Dafür bohrt man lediglich ein Loch (Durchmesser ca 9,4), dann wird die "Hülse" eingedreht, da sie außen auch ein schneidenes Gewinde haben .... nennen sich zum beispiel ENSATBUCHSE (je nach Hersteller).


    Übrigens sind diese auch sehr gut für nicht sooooo haltbare Materialien wie z.B. weiche Kunststoffe wie ABS, PE oder auch PVC .... diese Gewinde reißen ja gern mal aus...
    zack die Bohne wird das Loch aufgebohrt und die ENSATBUCHSE eingedreht, fertig !
    So wird aus nem Kunststoff-Gewinde, ein Edelstahl-Gewinde ;)



    Gruß Pik7



    Hier eine kleine Broschüre von Kerb Konus:
    http://www.kerbkonus.de/proddb/pdf/de.ds.20.ensats.pdf

  • Hallo Pik


    Auch eine inteessante Lösung! :thumb:


    Gerade bei Kunsstoffen scheint das Ensat System besser geeignet zu sein.


    Beim Platzbedarf ist es allerdings im Nachteil gegenüber Heli Coil.


    Um beim Beispiel vom Öltank mit M8 zu bleiben .


    Ein ausgerissenes M8 gewinde hat ein Kernloch von 7,5 - 8mm , das mit Helicoil auf 8,5mm aufgebohrt wird.


    Bei Ensat sind 11mm erforderlich.


    Gruß Frank

  • jepp....eindeutig ist das Kernloch größer als beim Heli Coil.


    ABER: in "olle" Materialien an doofen Stellen....da schneidet niemand gern ein Gewinde...jedenfalls ich nicht. Mir hat's mal nen Gewinde aus'n Zylinder ausgerissen, eins der beiden, die den Krümmer halten (Motorrad). Das war ne nervenaufreibene Aktion, da mir beim nachschneiden ein Gewindebohrer abgebrochen war. Hab diesen dann mit Dremel und starken Kraftausdrücken rausbekommen und mich dann für ne Ensatbuchse entschieden...aber auch nicht zuletzt, weil ich sie auf Arbeiten in vielen Größen vorrätig hab ;)
    Hatte erst Bedenken, dass die hohen Temperaturen und die verschiedenen Materialien Probleme machen, kann aber sagen, hat alles noch gute 25tkm gehalten und wurde weiter verkauft...


    also wenn Platz ist, würde ich wieder ne Ensatbuchse nehmen.


    Pik7 :)


    Nachtrag: nicht nur bei Kunststoffen sind die gut (bin Kunststoffzerspaner und weiß wovon ich rede ;) ) sondern auch bei HOLZ !!! Da gibt es von der Firma auch interessante Buchsen....für alle, die zuhause bissel werkeln ;)