Erfahrungen mit der DEVK - wie meine Kawasaki "unter die Räder" kam

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  • Ein trauriger Tag:
    So liebe Forumsgemeinde, nachdem ich Ende 2015 endlich mein erstes Quad mein Eigen nennen durfte, war die Freude leider schnell vorbei.
    Vorab ist zu sagen, dass ich das Quad - eine Kawasaki KVF 360 4x4 BJ. 2008 - im Winter als Geräteträger beim Holzmachen im Wald einsetzen wollte. So auch an diesem Tag, wir waren gerade dabei Holz auf den Anhänger unseres Treckers zu laden, während mein Quad mit etwa 5m Abstand vor dem Trecker am Wegesrand "parkte". An einem solchen Samstag ist im Wald viel los, sodass auch ab und an jemand an unserem Trecker vorbei muss. In diesem Fall war es ein großer neuerer Trecker, der den Graben auf der anderen Wegseite nutzte, um unseren Trecker mit Gespann zu umfahren. Leider kümmerte sich der Fahrer ausschließlich darum, einwandfrei an unserem Trecker vorbei zu kommen und schaute nicht nach vorne: Beim Wiedereinlenken auf den Waldweg stand leider mein kleines unschuldiges Quad dort, wo der heruntergelassene Frontlader des Treckers den Luftraum beanspruchte.
    Kurzum musste meine kleine Kawasaki herbe Blessuren schon in der ersten Runde hinnehmen: Verkratzt und eingedrückt von vorne bis hinten, Stoßfänger und Gepäckträger vorne verbogen. Ich als Besitzer schon am schmerzschreien.
    Leider muss man feststellen, dass man es scheinbar nicht merkt, wenn der Frontlader seines Treckers gerade ein Quad aufspießt. Als wäre das nämlich noch nicht genug, holte der böse Gegner Trecker zum finalen Schlag aus und verpasste meinem Schatz mit dem Vorderreifen einen letzten Tritt, der das Quad um einen weiteren Meter weichen ließ.
    Die Reue des Fahrers war groß und die Kontaktdaten schnell ausgetauscht. Immerhin etwas. Anstatt weiter Holz zu laden packten wir das Quad noch auf den Hänger und heim ging es.


    Erster Kontakt mit der Versicherung:
    Der Unfallgegener schaltete gleich am nächsten Werktag seine Versicherung ein, die mir auch promt einen Brief nach Hause schickte. Konkret reden wir hier über die DEVK. Der Brief enthielt aber lediglich die Bitte, mich telefonisch bei der Versicherung zu melden. Bei dem gewünschten Anruf stellte sich dann allerdings heraus, dass meine Nummer eigentlich dort vorhanden war. Trotzdem musste ich initiativ anrufen - erste Verwunderung auf meiner Seite.
    Ergebnis des Gesprächs: Ein Gutachten muss her! Natürlich habe ich den Gutachter der DEVK abgelehnt und mich selber auf die Suche gemacht...

    Einen Gutachter finden:

    Nichts leichter als das - dachte ich mir: Zuerst hasbe ich einen Gutachter angerufen, mit dem mein Vater bereits einen Schaden abgewickelt hatte. Dieser schlug das selbe vor, wie die drei weiteren Gutachter, die ich danach kontaktierte: Ich sollte das Fahrzeug in eine nahe Werkstatt bringen, einen Kostenvoranschlag beauftragen und daraus würde dann das Gutachten "gebastelt". Doch das wollte ich nicht, aus einfachem Grund: Der Händler lebt von Reparaturaufträgen. Wenn er das Quad als Totalschaden bewertet, bekommt er keinen Auftrag. Er würde also selbstverständlich ein Gutachten zu meinen Ungunsten beeinflussen.
    Leider scheint es sehr schwer zu sein, als überbezahlter Gutachter ein Gutachten mit eigener Arbeit anzufertigen, was ich eigentlich schon prinzipiell erwarte. Umso glücklicher war ich, als ich bei der DEKRA tatsächlich eine Sachverständige vermittelt bekommen habe, die wirklich etwas von Quads versteht. Also gleich beauftragt!


    Gutachtertermin:
    Terminabsprache war wirklich super, sie war pünktlich und kam bei mir vorbei. Bei bestem Sonnenschein wurde das Quad auf meinem Hof besichtigt und vermessen und alles dokumentiert. Im Gespräch stellte sich heraus, dass die Gutachterin wirklich gut im Bilde war, sich umfassend vorab über meine Kawasaki informiert hatte und freundlich war.

    Diagnose:

    Wirtschaftlicher Totalschaden. Spur verstellt, Verkleidung, Gepäckträger, Stoßfänger, Spurstange, Querlenker, Stoßdämpfer, Reifen, Radnabe, Antriebswelle alles zu tauschen. Zusätzlich machte die Schaltung der Automatik Probleme und muss geprüft werden. Reperatur unwirtschaftlich.


    Heckmeck mit der Versicherung:
    Das Gutachten ging direkt zur DEVK. Diese benötigte vier(!!) Tage zur Prüfung, um dann festzustellen, dass sie das Gutachten so nicht anerkennen. Der Wiederbeschaffungswert sei zu hoch und das Fahrzeug müsste teilzerlegt werden, um die Schaltprobleme genau zu bewerten. Dass diese zusätzliche Arbeit inklusive weiterer Kosten keine Änderung an der Diagnose "Wirtschaftlicher Totalschaden" ändert, hat dort keiner verstanden. Ich kam mir vor, wie als würde die DEVK das erste Mal einen Versicherungsfall abwickeln.
    Naja ein Ergänzungsgutachten und 150€ Mehrkosten für die DEVK brachte dann die gewünschte Einsicht nach weiteren vier Tagen der Prüfung.


    Am Ende:
    Der Schaden wurde also zur Differenz zwischen Wiederbeschaffungswert und Restwert geregelt. Und heute hat dann auch ein Käufer meine kleine grüne mitgenommen. ;( Zwischen Unfall und heute liegen inzwischen 36(!!) Tage, was ich definitiv als zu lange für die Regulierung eines solchen Schadens empfinde.
    Mir bleibt nur einige Wehmut und kein Quad. :_pinch: Daher bin ich schon fleißig auf der Suche nach einer KVF 650 oder 750, um dann schnellstmöglich wieder ein Freiluftgefährt zur Verfügung zu haben.
    Ich werde mich heute oder morgen noch hinsetzen und den Nutzungsausfall, sowie die weiteren Aufwendungenvon der DEVK einfordern. Falls hier jemand schon einmal einen Tagessatz gehört hat, kann sich ja mal melden.

    Fazit:

    Wer wirklich mal eine super Gutachterin im Raum Frankfurt sucht, wird bei Marina Zander von der DEKRA fündig. (Telefon: 069 420 83 138 )
    Wer sich einen Unfallgegner aussuchen kann nehme den ohne DEVK Versicherung!


    Ich halte euch auf dem Laufenden, wie die DEVK auf meine abschließende Forderung reagiert.
    Grüße Cedric ohne Quad :36_1_4:

  • Sorry, aber wenn ich erst deine Unfallschilderung lese, und danach die Bilder nach dem Unfall, könnte man meinen, dass du von 2 verschiedenen Fahrzeugen redest. Was man auf den Bilder sieht ist eher lächerlich, aber man sieht sicher nicht alle Schäden auf den Bildern.


    Gesendet von meinem BV5000 mit Tapatalk

  • Sorry, aber wenn ich erst deine Unfallschilderung lese, und danach die Bilder nach dem Unfall, könnte man meinen, dass du von 2 verschiedenen Fahrzeugen redest. Was man auf den Bilder sieht ist eher lächerlich, aber man sieht sicher nicht alle Schäden auf den Bildern.

    Haha hab mir schon gedacht, dass das so rüberkommt.
    Liegt einfach daran, dass das Plastik nach einiger Zeit von alleine in die Form zurückgesprungen ist, sah aber erstmal schlimm aus, wenn da ein Quad in den Waldweggraben geschubst wird.
    Zusätzlich ist der teure Schaden, was vorne alles am Rad dranhängt. Kawasaki schreibt da vor, dass sehr viel getauscht werden muss. Die schiefe Spur siehst du auch erst wenn du davor stehst.


    Mir ging es auch mehr um die Schilderung des Versicherungsverhaltens...

  • Sei lieber froh, dass es doch einigermaßen schnell ging.


    Ich hab derzeit auch das Vergnügen, nun schon in 2. Instanz. Frau ist mir rückwärts ins Auto, als ich beim Wenden war.


    Die besteht selbst nach Gerichtsurteil und Gutachten, wo ihr 66% der Schuld anerkannt wurden, noch immer auf 100% Schuld meinerseits...


    Der Unfall war im Mai 2015... :whistling:



    Mit dem Auto beweg ich meinen Körper - mit dem Quad meine Seele

  • also, die 36 tage sind völlig normal, auch bei anderen verscherungen!
    und ich würde jedem raten (und das ist auch meine eigene erfahrung) wenn mit versicherungen zu tun, dies immer mit anwalt machen! die versicherungen versuchen einen immer! über den tisch zu ziehen und ihrer zahlungspflicht zu entgehen!
    und da geht es teilweise um fristen, höhen von pauschalen (du fragst ja selber nach nutzungsausfallhöhe) und anderen dingen, die ein laie nicht wissen kann.
    ein anwalt erhöht die wahrscheinlichkeit, dass die versicherung ordentlich zahlt enorm.

  • Ja das stimmt. Mangels Rechtsschutz wollte ich das Urteil abwarten - das wurde nun in 1. Instanz gesprochen (34% meinerseits).


    Doch die Gegnerin hat Teilberufung eingelegt. Nun heißt es für mich wieder warten. Habe bis jetzt von der gegnerischen Versicherung noch kein Geld gesehen, da diese erst das Urteil abwarten wollten. Un nun gehts wieder weiter...




    Besser ist, man hat erst keinen Unfall :P



    Aber ich muss auch sagen, von deinen Bildern her siehts wirklich nicht wild aus. Aber Quadteile leppern sich halt zusammen... :whistling:



    Mit dem Auto beweg ich meinen Körper - mit dem Quad meine Seele

  • Also mit 36 tagen bist doch echt gut weggekommen. Bei meinem letzten Unfall musste ich 3 Monate auf das Geld warten, obwohl die Schuldfrage von Anfang an eindeutig war und ich auch nach 2 Tagen einen Leihwagen von der gegnerischen Versicherung bekommen habe!

  • Das ist allgemein natürlich eine unschöne Sache. Ich habe so etwas auch schon zweimal durchmachen müssen.
    Allerdings finde ich, daß, so wie du es schilderst, der Fall relativ einfach ist. Der Unfallverursacher hat seine Schuld ja allem Anschein nach zugegeben und seine Versicherung direkt verständigt. Dadurch gibt es schonmal keine Verzögerung durch eventuelles Anfechten durch den Verursacher.
    Ich hätte genau das gemacht, was dir die Gutachter geraten haben; eine Werkstatt aufgesucht und einen Kostenvoranschlag machen lassen.
    Am besten direkt zu Kawasaki, denn die haben ja die Vorgaben von Werk.
    Auch den Gutachter von der DEVK hätte ich akzeptiert. Bei "kleineren" Beträgen unter 10.000 EUR stellen die sich eigentlich nicht an.
    Vielleicht wäre es dann schneller gegangen, wobei ich knapp fünf Wochen für die Bearbeitung auch für schnell halte.


    Den Nutzungsausfall solltest du versuchen ersetzt zu bekommen.
    Allerdings fürchte ich, daß hier selbes wie beim Motorrad gilt;
    Hast du Zugriff auf einen PKW, wird kein Ausfall bezahlt.
    Anders würde es aussehen, wenn das Quad dein einziges Fortbewegungsmittel wäre.