Heute in der Sächsischen Zeitung
Wie Müglitztaler gegen Bikerlärm kämpfen
Von Heike Sabel
Die Anwohner genießen die Ruhe auf der Straße. Doch sie wissen, im Frühjahr geht es wieder los. Sie fordern Verbote und Geldbußen.
Die Frauen und Männer der Interessengemeinschaft Müglitztal stehen in einem Garten an der Durchgangsstraße. Sie glauben ihren Ohren nicht. Keine Biker, kein Motorradlärm. Die nächsten Monate werden sie Ruhe haben. Doch mit den ersten Sonnenstrahlen sind sie wieder da, die Motorräder und der Krach. Gegen den wehren sie sich seit einiger Zeit. Sie wollen eine lebenswerte Umgebung. Das ganze Jahr. „Uns ist klar, dass wir über die Müglitztalstraße erreicht werden und dass sie am Wochenende stärker frequentiert ist als in der Woche“, sagen die Lärmgequälten. Und natürlich leben viele Gewerbetreibende und der Tourismus von der Straße. Doch weil die Häuser hier so nah an der Straße stehen, werden Anwohner und Gäste vom Motorradlärm geschädigt. „Weil wir uns nicht alle in abgedichtete Häuser mit Lärmschutzfenstern zurückziehen können und wollen, haben wir die Interessengemeinschaft gegründet“, sagen die Mitglieder. Zum Lärm kommen allein in diesem Jahr zwei tragische Unfälle. „Es reicht.“
Was fordert die Interessengemeinschaft?
Die Interessengemeinschaft hat vier Forderungen formuliert. Erstens soll der Grenzwert für Motorradgeräusche entschieden gesenkt werden. Es könne nicht sein, dass Rasenmähen am Sonntag verboten ist, nicht aber das viel lautere Motorradfahren. Die Mühlbacher haben die Lautstärke gemessen. Bei etwa 50 km/h sind sie auf bis 100 Dezibel gekommen. Zum Vergleich: Ein Presslufthammer kommt auf 90 bis 110 Dezibel. Der derzeit geltende Grenzwert für vorüberfahrende Neufahrzeuge liegt bei 80 Dezibel. Dieser wird oft nur knapp eingehalten, hat das vom Umweltbundesamt organisierte Verbraucherforum Motorradlärm in Berlin festgestellt. Zweitens soll die Geldbuße für die Manipulation an Schalldämpfern spürbar erhöht werden. Derzeit beträgt sie 15 Euro. Drittens sollen Raser schneller und viel härter bestraft werden. Viertens wird eine Überholverbotes untereinander gefordert.
Wie sind die Forderungen umsetzbar?
Die ersten drei Forderungen müssen auf Bundesebene entschieden werden. Die Geldbußen und die Höhen der Strafen sind keine Festlegungen des Landkreises. Der kann jedoch ein Überholverbot anordnen. Dafür jedoch sieht die zuständige Abteilungsleiterin im Landratsamt, Martina Fehrmann, in Mühlbach keinen Grund. Das Überholverbot sei sinnvoll, wo die Gefahr für den Kraftfahrer nicht ausreichend erkennbar ist, zum Beispiel an unübersichtlichen Kurven oder Steigungen. In Mühlbach ist das nicht der Fall.
Was haben die bisherigen Messungen ergeben?
Seit Start des stationären Blitzers in Mühlbach sind 152554 Personen an ihm vorbei gefahren. 850 davon hielten sich nicht an die erlaubten 50 km/h. Das ist rund jeder 180. Von den 850 Temposündern waren lediglich 50 schneller als 70 km/h. Der Haken an dem Blitzer ist jedoch, dass Motorräder zwar erfasst werden, aber nicht ausgewertet und damit auch nicht bestraft. Das wissen die Motorradfahrer und das ärgert die Anwohner. Die stellen zudem immer wieder fest, dass sich auch außerhalb des Ortes keiner an die 100 km/h hält. Die Tallage und die oft im Pulk fahrenden Biker verschlimmern die Situation noch, sagt die Interessengemeinschaft. Interessengemeinschaft.Mueglittal@gmx.de
komentar vom oppa:so siehts nun hier aus,es wird eng.....nix mehr mit "Donnerbüchsen".
und das ist nur eine von vielen schön zu fahrenden strecken, hier bei uns. ![]()
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