LESERBRIEF VON MATTHIAS GEIST
Hallo liebes Motocross Aktuell Magazin,
bei unserem Heimatverein, dem AMC Langgöns ist bei der letzten Sitzung etwas sehr negatives passiert. Ich hoffe ihr könnt uns dabei unterstützen die Sache mal öffentlich zu machen um sowas bei anderen Vereinen möglicherweise zu verhindern oder das beim AMC Langgöns wieder rückgängigzu machen. Vielleicht könnt ihr das veröffentlichen. Ich habe auch kein Problem damit in meinem Namen zu veröffentlichen. (gekürzter Text zur Vorgeschichte)
Quad & Gespannverbot beim AMC Langgöns – Die Macht eines Einzelnen
Einige unserer Fahrer des Quad Shop Altenstadt Racing Teams sind seit vielen Jahren aktive Mitglieder im AMC Langgöns bei Giessen. Das gemeinsame Nebeneinander funktionierte bisher reibungslos, auch weil das Trainieren auf dem MX Gelände für Gäste aller Fahrzeugklassen möglich war. Somit konnten dort Motorräder, Quads und Gespanne täglich fahren und die Fahrer verteilten sich auf die gesamte Woche (über 60 Trainingsstunden pro Woche). Lediglich der Sonntag und die Feiertage waren ausschließlich den Vereinsmitgliedern mit Trainingsausweisen vorbehalten, um ohne Gäste in Ruhe trainieren zu können. Auch beim AMC Langgöns stieg die Anzahl der Tagestickets für Quad Gastfahrer in den letzten Jahren stark an. Viele Nachwuchsfahrer und Neueinsteiger entdeckten den Quad Offroadsport für sich und mussten ihre Fertigkeiten natürlich auch irgendwo erlernen, wie auch jeder erfahrene Motorradfahrer das einst tun musste. Deshalb kam es schließlich auch mal zu Differenzen zwischen schnellen Motorradfahrern und langsameren Quad Nachwuchsfahrern. Ein Quad benötigt nun mal mehr Platz und somit wird die verfügbare Streckenbreite entsprechend kleiner. Mit Rücksicht, Akzeptanz und Erfahrung kann ein erfahrener Motorrad, Quad oder Gespannfahrer im Training aber sicherlich sehr gut damit umgehen. Generell ist ein Quad auf der Strecke kaum langsamer. Bis dato klappte das Zusammenleben, auch wenn Quad- und Motorradfahrer sicherlich bisher keine besten Freunde wurden. Innerhalb es Vereines wurde das Thema „Quad“ und der Staubentwicklung immer wieder mal angesprochen bis man sich schließlich darauf einigte die Quads und Motorräder bei größerem Andrang und trockenen Bedingungen in getrennte Gruppen und Zeitfenster aufzuteilen. Auch das wiederum klappte sehr gut.
Quad Shop Altenstadt Racing Team
Bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung im Frühjahr nahm die Geschichte dann ihren Lauf. Der langjährige Platzwart Heinz Schneider wurde leider nicht wieder gewählt und Rainer Sandner wurde als neuer Streckenwart eingesetzt. Man versprach sich von Rainer Sandner starke Aktivitäten auf dem Gelände, denn er ist Inhaber eines Baggerbetriebes und hat hervorragenden Zugriff auf Baggergerätschaften, Raupen und sämtliches benötigtes Werkzeug, um die Strecke künftig bestens zu präparieren. Die ausgeführten Arbeiten auf der Strecke zeigten auch, dass Herr Sandner dort offenbar einen guten Job erledigte.
Leider wählten die Mitglieder mit Rainer Sandner gleichzeitig einen der größten Quadhasser der Nation in Ihre Reihen, denn seit seiner Wahl in den Vorstand nutzt Herr Sandner jeden Anlass und jede Möglichkeit irgendwelche Argumente gegen die 3 und 4-rädrigen Störenfriede zu finden. Auch stachelte er permanent innerhalb der Motorradfahrer gegen die Quads bis er schließlich immer mehr Sympathisanten fand. Da das Argument mit dem Staub in Langgöns dank einer neuerdings installierten Bewässerungsanlage keine Anhänger finden würde waren es seiner Meinung nach nun störende Bremswellen und glatt gefahrene aber benötigte Motorradspurrillen durch die bösartigen Quads.
Am 06.08.12 fand schließlich die übliche, monatliche Vereinssitzung statt. Auf dieser Sitzung sollte eigentlich über die Planung und die Arbeitseinteilung einer bevorstehenden Veranstaltung auf dem AMC Gelände gesprochen werden.
Doch wieder war es Rainer Sandner aus Langgöns, der sofort das Wort ergriff und minutenlang quasi ohne zu atmen massiv gegen die Quads witterte und direkt auf ein vollständiges Quadverbot pochte. Sofern dies nun nicht beschlossen würde drohte er damit seine Arbeit vollständig einzustellen. Ein Schelm wer Böses dabei denkt, dass Herr Sandner mit seiner neuerdings erlangten Unentbehrlichkeit droht und das auch noch direkt kurz vor einer Veranstaltung. Nun waren es auch die letzten Quad Führsprecher bzw. die bisher neutral eingestellten Vereinsmitglieder Leid dieses Thema wieder und wieder in den Ohren zu haben. Es fand somit eine Mitgliederabstimmung statt auf welche Herr Sandner offenbar so sehr gehofft hatte. Eine derartig tief greifende Abstimmung hätte sicherlich eher auf eine Jahreshauptversammlung verlegt werden müssen und gründlich diskutiert werden müssen. Bei einem Verein der seit vielen Jahrzehnten besteht und über die Jahre entsprechend viele Motorradfahrer angehäuft hat war das zu erwartende Ergebnis bei einer derartigen Hau-Ruck Wahl eindeutig. Rainer Sandner´s Anhänger waren bei der Wahl mit gehobener Hand zur Stelle. Ab sofort generell keine Quad-Gastfahrer und keine Gespanne mehr. Auch bereits bestehende Vereinsmitglieder mit den so verteufelten Quads dürfen nur noch mit einem Trainingsausweis/Jahresticket auf die Strecke, wobei die Anzahl Ausweise hier auf maximal 5 begrenzt wurde. Neuaufnahmen von Quad und Gespannfahren in den Verein finden keine mehr statt. Selbst das war Herrn Rainer Sandner noch nicht genug. Sicherlich wird er sein Leben auch weiterhin dazu widmen selbst das letzte Quad aus Langgöns zu verbannen. Somit hat es eine einzige Person mit Ausdauer und schier endloser Energie geschafft einen bisher quadfreundlichen Verein umzubiegen. In wieweit das eine Aushängeschild für einen eingetragenen, gemeinnützigen Motorsportverein ist mag hier eher sehr fragwürdig erscheinen. Zu bedauern ist auch, dass die eigentlichen Entscheidungsträger im Vorstand nicht in der Lage waren hier eine Kompromisslösung zu finden.
Generell war die Fragestellung der Abstimmung in meinen Augen komplett falsch. Es hätte entschieden werden müssen, „wie“ das mit den Quads & Gespannen geregelt werden kann und nicht „ob“ Quad JA oder NEIN. Genauso fair wäre eine Abstimmung bei einer Ku Klucks Klan Versammlung über "schwarz oder weiss".
Bei dem riesigen Trainingszeitenrahmen, welches dem AMC Langgöns zu Verfügung steht, hätte das ohne Probleme möglich sein sollen. Sofern dieser Beschluss weiterhin bestehen bleibt bedeutet das für uns und sämtliche Quad & Gespannfahrer, dass wir diesem Verein in keinster Weise mehr unterstützen sollten. Zwar dürften wir, die noch übrigen und bestehende Quad-Vereinsmitglieder mit einem Jahresausweis in Verbindung mit zu leistenden Arbeitsstunden trainieren, jedoch geht dieses generelle Verbot gegen unsere Leidenschaft und unsere Rennsportkollegen.
Rennserien mit Quadbeteiligung wie der MX Hessencup, der NRW MX Cup, die German Cross Country Serie, Endurance Masters und die BQC hatten in den letzten 3-4 Jahren derartig starken Zuwachs, dass entweder Vor/Ausscheidungsläufe durchgeführt werden mussten oder gar Fahrer nicht antreten konnten, weil das angetretene Fahrerfeld einfach zu groß war. Die Besucherzahlen der Motocross Veranstaltungen mit Quad Beteiligung nahm in den vergangenen Jahren stark zu. Das spiegelt sich natürlich auch in den Einnahmen der Vereine wieder.
Vielen Dank an unseren Baggerfahrer Rainer Sandner aus Langgöns!
Herzlichst Ihr Matthias Geist
Aus der https://www.dasquadforum.de/www.motocross-aktuell.de